Rudolf Schadow, Systematische Fehlersuche an Rundfunkgeräten, 1938
Kein Empfang und Netzsummen nicht zu hören: |
1. Gleichrichterröhre Elektrodenschluß, keine Emission oder Heizfaden unterbrochen. Am VE 301 GW führt auch eine Heizfadenunterbrechung jeder anderen Röhre zum völligen Versagen. |
2. Lautsprecherröhre Elektrodenschluß, keine Emission oder Heizfadenunterbrechung. Am VE 301 G und GW kann auch die Audionröhre Heizfadenunterbrechung aufweisen. |
3. Lautsprecherspule unterbrochen |
4. Unterbrechung am Netztransformator (nur VE 301 W). |
5. Teilkondensator von 4 Mikrofarad im Sammelkondensator Kurzschluß. Die Auswechslung des ganzen Sammelkondenstors kann durch den Einbau eines Zusatzkondensators umgangen werden. |
6. Siebwiderstand 3000 Ohm unterbrochen; wenn verbrannt, ist zuvor der 4 Mikrofarad Kondensator im Sammelblock und die Endröhre auf Schluß zu prüfen (gilt nur für die beiden VE 301 W). |
7. Widerstand 700 Ohm an der Anode der 354 unterbrochen. |
8. Schleifer am Brummpotentiometer keine Kontaktabnahme. |
9. Röhrensockel-Lötanschluß abgerissen. |
Kein Empfang und Netzsummen vernehmbar: |
10. Lautsprecherröhre Elektrodenschluß. |
11. Audionröhre Elektrodenschluß, keine Emission oder Heizfaden defekt. |
12. Widerstand zum Schirmgitter der Endröhre unterbrochen, wenn verbrannt, ist zuvor der 0,1 Mikrofarad Kondensator im Sammelblock und die Endröhre auf Schluß zu prüfen. |
13. Anodenseite des NF-Transformators unterbrochen. |
14. Antennenspule verbrannt oder unterbrochen. |
15. Gitterkondensator am Audion Kurzschluß. |
Schwacher Empfang: |
1. Röhren haben nachgelassen. |
2. Lautsprecheranker klemmt; Lautsprecherspule Windungsschluß. |
3. NF-Transformator gitterseitig unterbrochen. |
4. Antennenspule verbrannt. |
Brummen besonders am VE 301 W: |
Ohne Gleichrichterröhre: |
1. Eisenkern des Netztransformators lose, Bleche schwingen mit. |
Ohne Audionröhre: |
2. Lautsprecherröhre Elektrodenschluß. |
3. Brummpotentiometer unterbrochen oder ein Ende mit dem Schleifkontakt kurzgeschlossen. |
4. Unterbrechung des Kondensators 4, 2, oder 0,1 Mikrofarad im Sammelblock. Am VE 301 W neu sind die Elektrolytkondensatoren 4 Mikrofarad und die beiden 0,1 Mikrofarad Teilkondensatoren des Dreifach-Wickelkondensators auf Unterbrechung zu untersuchen. |
Brummt erst nach Einsetzen der Audionröhre: |
5. Audionröhre Gitter- oder Kathode-Heizfaden kurzgeschlossen. |
6. Spulenleitung an der Gitterspule unterbrochen (äußert sich meist durch helleren Brummton). |
Brummen am VE 301 G und GW |
1. Röhre Elektroden-Heizfadenschluß. |
2. Netzdrossel kurzgeschlossen. |
3. Unterbrechung am Sammelkondensator. |
Siehe auch Verzerrungen! |
Heulen: |
Nur während des Anheizens: |
1. Endröhre, besonders am VE 301 W heult bei unbelastetem Steuergitter. |
in betriebsmäßigem Zustand mit sämtlichen Röhren: |
2. Audionröhre mikrophonisch empfindlich. |
3. Drehkondensator erschüterungsempfindlich. |
Verzerrungen: |
1. Endröhre verzerrt, beim VE 301 B ist die Wahl der richtigen Gitterspannung zu beachten. |
2. NF-Transformator Sekundärwicklung unterbrochen. |
3. Widerstand 2 Megohm vor dem NF-Transformator unterbrochen. |
4. Kopplungskondensator im VE 301 W neu oder VE 301 B zwischen Gitter und Anode besitzt Feinschluß (Übergangswiderstand, daher positive Gittervorspannung). |
5. Im VE 301 B 2: Sirutor keine Gleichrichterwirkung; Kopplungskondensator zwischen Anode KL 1 und Sirutor unterbrochen. |
Klirren: |
1. Meist Lautsprecherfehler. |
Brodeln, Kratzgeräusche, aussetzender Empfang: |
1. Wackelkontakte in den Röhren, besonders an den Kolbenanschlüssen der VC1, VL1 und AF7. |
2. Unterbrechungen im NF-Transformator. |
3. Widerstände, besonders der 3000 Ohm im VE 301 W, verbrennen langsam oder zeigen Unkonstanz. |
4. Schlechte Lötstellen; unsichere Kontakte der Schalter. |
Bedienungstechnische Mängel: |
1. Rückkopplung arbeitet nicht: Litze am Rückkopplungskondensator abgerissen; Spulenanschluß unterbrochen. |
2. Abstimmung verändert sich nicht: Antrieb aus der Skalenscheibe gesprungen; Rotorpaket des Drehkondensators auf der Achse nicht festgeschraubt; Stratoranschluß abgerissen. |
Betriebliche Mängel: |
Stromaufnahme zu hoch (Brandgeruch): |
1. Gleichrichterröhre Schluß. |
2. Wenn auch ohne Gleichrichterröhre: am oder im Netztransformator Schluß. |
3. Wenn nur mit einwandfreier Gleichricherröhre: Kurzschluß im Sammelkondensator. |
Sicherungen brennen ohne ersichtlichen Anlaß durch: |
1. Zeitweise Kurzschluß im Sammelkondensator. |
Literaturangabe: Rudolf Schadow, Systematische Fehlersuche an Rundfunkgeräten, 1938 |